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Erinnerungen an Manfred


Nein, so recht kann es in Hornberg noch keiner glauben: Manfred Ketterer, bekannt für jahrzehntelanges
kommunales Engagement und im Sport, verstarb am Dienstagabend unerwartet während einer Fahrradtour in
Fischerbach.
„Er ging fröhlich fort und kam nicht mehr heim“, ist für seine Frau Helga wie für viele andere aber zumindest
ein kleiner Trost, dass ihm ein langes Leiden erspart blieb. 88 Jahre alt durfte Manfred Ketterer werden, war
zwar gesundheitlich etwas angeschlagen, doch die Verbundenheit zum Sport blieb ihm ein Leben lang
erhalten. Traf man mit ihm zusammen, sah er immer gleich fit aus, selbst wenn er bei seinem 80. Geburtstag
noch schmunzelnd bekundete, dass es halt trotzdem nicht mehr ganz so wäre wie früher.

Manfred Ketterer war ein waschechter Hornberger und die Belange des Schwarzwaldstädtchens trieben ihn
neben dem Sport ebenfalls ein Leben lang um.
Für die CDU saß er von 1975 bis 1986 im Gemeinderat. Er erhielt im Februar 1989 die Landesehrennadel von
Baden-Württemberg und im März 2010 die Bürgermedaille der Stadt Hornberg in Silber. Mit seiner Frau
Helga, die er 1957 heiratete, wohnte er zeitlebens in seinem Elternhaus. Manfred Ketterer ging hier zur
Grundschule, der sich die Bürgerschule anschloss. Von 1948 bis 1964 arbeitete er als Elektromechaniker bei
der Firma Schiele, bis er 1965 als Betriebsleiter berufen wurde, ein Zweigwerk in Rust zu eröffnen. Als das
Werk angelaufen war, wechselte er als Berufsschullehrer zu den Beruflichen Schulen in Wolfach und
unterrichtete dort bis 1996 Elektromechanik, Maschinenbau und Sport, womit er sich seinen Berufswunsch
erfüllte.


Leichtathletik und Handball bestimmten sein Leben. Er bildete sich immer wieder auf Sportschulen fort, war
langjähriger Handballtrainer, Stützpunkttrainer und 25 Jahre lang für „Jugend trainiert für Olympia“ aktiv. Seit
1950 gehörten die Besuche von Turnfesten zum Jahresreigen.

Von 1980 bis 1992 führte er als Vorsitzender den TV Hornberg – und er, gelegentlich auch schon „Mister
Sportstudio“ genannt, rief diese Veranstaltung in Hornberg ins Leben.

Ganze 52 Jahre lang leitete er seine„Jedermänner“, wo ihm nicht nur der sportliche, sondern auch der „gesellschaftliche Bereich“ der bunt
zusammengewürfelten Männergruppe immer wichtig war. Mit ihnen war er auch am Dienstagabend
unterwegs. Gemeinsam wollte man ein Mitglied der Sportgruppe besuchen und dort grillen. Auch wenn es ihm
gesundheitlich nicht immer gut ging, so blieb er stets aktives Mitglied in dieser Truppe, die auch gern das
Radfahren pflegt.

Legendär sind ihre Wandertouren zum Jahresschluss auf den Karlstein. In all den Jahren
suchte Manfred Ketterer stets eine andere Route heraus.

Und mit 55 Sportabzeichen war er überdies unangefochtener Spitzenreiter der Sportabzeichenaktionen des TV Hornberg.

Manfred Ketterer aus Hornberg ist diese Woche unerwartet mit 88 Jahren verstorben.


Neben seinem Engagement als Gemeinderat inklusive dem Amt als Bürgermeister-Stellvertreter war er
außerdem zehn Jahre lang Pfarrgemeinderatsvorsitzender. „Ich habe mich immer gern für Hornberg
engagiert“, machte er nicht viel Aufhebens um seinen Einsatz. Dieser galt aber noch einem großen Thema:
Dem 40-jährigen Kampf um die Umfahrung Hornbergs. Dass da auch katastrophale Pläne dabei gewesen
seien und man zwar spät, aber schlussendlich das Optimale herausgeholt hätte, darüber freute er sich sehr.

Aus dem Sport habe er gelernt „zu verlieren und wieder aufzustehen“, sagte er einmal. Mit seinem Einsatz
war er ein großes Vorbild für viele Hornberger, die mit seiner Frau Helga, den Töchtern Carmen, Marion und
Simone, den Schwiegersöhnen sowie den Enkeln und Urenkel um eine starke und immer faire Kämpfernatur
trauern

Bericht Petra Epting Offenburger Tageblatt